Gut zu wissen…
Klassische Sommerblumen für den Balkon wachsen aufrecht, kletternd oder hängend. Bei richtiger Pflege legen diese Dauerblüher in einer Saison so viel Wachstum an den Tag, dass die Gefässe unter ihren Blüten verschwinden. Wirklich «einjährig» sind nur wenige. Doch das Überwintern der kälteempfindlichen Pflanzen ist sehr aufwendig und führt im Folgejahr selten zu befriedigenden Ergebnissen.
Pflanzenampeln, an die Balkonbrüstung gehängte Kisten oder einzeln stehende Pflanzentröge sind von Frühsommer bis in den späten Herbst Heimat der einjährigen Balkonpflanzen. Viele von ihnen stammen ursprünglich aus den Subtropen oder Tropen. Für eine gesunde Entwicklung brauchen sie viel Licht. Zu den Sonnenhungrigen gehören z. B. Husarenknopf, Zauberglöckchen, Zwergmargeriten, Nemesia, Petunien, Surfinia, Herbstchrysanthemen oder Geranien. Eine nach Norden oder Osten bzw. Westen ausgerichtete Balkonseite gefällt Fuchsien, Fleissigem Lieschen, Männertreu und Schneeflockenblume.
Nach dem Kauf sollten die Pflanzen rasch in grössere Kübel oder Balkonkästen umgetopft werden. Geranien beispielsweise benötigen einen Kasten von 18 cm Höhe, damit eine gute Dünger- und Wasserversorgung gewährleistet ist. In besonders grossen Gefässen bietet es sich an, die Pflanzen im Mix zu setzen. Dabei lassen sich aufrecht und stehend wachsende Pflanzen kombinieren. Im Fachhandel finden sich Inspirationen und Beispiele für gelungene Zusammenstellungen, die optisch ansprechend sind und die Bedürfnisse der einzelnen Gattungen berücksichtigen. Die meisten Gärtnereien bieten zudem einen Einpflanzservice an.
Viele beliebte Balkonpflanzen – dazu zählen Geranien, Margeriten oder Begonien – sind sehr kälteempfindlich. Bei Frost können sie dauerhaften Schaden davontragen. Daher dürfen sie erst ab Mai – besser noch, nach Ende der Eisheiligen – in die Balkonkästen gepflanzt werden. Gefässe, die bereits im Vorjahr verwendet wurden, sollte man reinigen und feucht ausputzen. Wichtig ist, dass das Abzugsloch frei ist. Bei grossen Gefässen kann eine Drainageschicht aus Blähton eingebracht werden. Sie verhindert, dass die Pflanzenwurzeln im Wasser stehen und faulen.
Werden die Pflanzen nahe beieinander ins Gefäss gesetzt, entsteht ein geschlossenes Gesamtbild. 10 cm Abstand reicht aus. Da die Dauerblüher einen sehr hohen Nährstoffbedarf haben, empfiehlt sich ein hochwertiges Balkonpflanzensubstrat, das strukturstabil und aufgedüngt ist.
Für ein gesundes Wachstum benötigen Balkonpflanzen – insbesondere solche auf der sonnigen Südseite – viel Wasser. Sinnvoll ist es, wenn die Pflanzen in Gefässen wachsen, die einen Wasserspeicher oder ein automatisches Bewässerungssysteme haben. Gerade in den ersten Wochen, wenn die Pflanzen noch klein sind, kann eine auf die Erde gelegte Schicht Kieselsteine verhindern, dass das Wasser zu schnell verdunstet.
Der beste Zeitpunkt zum Giessen sind die frühen Morgenstunden. Wenn es noch kühl ist, verdunstet nicht so viel Giesswasser und die Pflanzen sind den Tag über versorgt. Wird abends gegossen, besteht eine höhere Gefahr für Pilzerkrankungen wie z. B. Mehltau.
Balkonblumen haben einen hohen Nährstoffbedarf. Am einfachsten wird über im Giesswasser vermischten Flüssigdünger oder über Langzeitdüngerkapseln gedüngt. Diese werden ins Erdreich gegraben. Zeigen sich trotz regelmässigem Wässern Mangelerscheinungen wie gelbe Blätter (Chlorose) oder kümmerliche Blüten, kann mit einem Volldünger mit speziellen Eisenverbindungen entgegengewirkt werden. Er fördert den Blütenansatz und lässt die Blütenfarben kräftig leuchten.
Vorsicht: Auch wenn der Balkon-Sommerflor sehr nährstoffhungrig ist, darf man es mit den Dünger-Gaben nicht übertreiben. Ein Überangebot an Nährstoffen, vor allem Stickstoff, lässt die Pflanzen zu schnell wachsen und damit anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall werden.
Schädlinge und Krankheiten treten meist als Resultat eines Pflegefehlers auf. Kräftige Pflanzen sind kaum anfällig, geschwächte hingegen sehr. Daher ist es wichtig, den Pflanzen durch den idealen Standort, die angemessenen Düngergaben und ein regelmässiges Bewässern die besten Grundbedingungen zu geben. Einen leichten Schädlingsdruck können die meisten Dauerblüher verkraften. Ebenso lohnt es sich, geduldig zu sein. Es ist oft nur eine Frage der Zeit, bis sich Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen einfinden. Schädlinge wie Schildläuse lassen sich mechanisch von Hand entfernen. Wer von Mehltau befallene Pflanzenteile entdeckt, sollte sie abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Nimmt der Schädlingsdruck überhand, bietet der Fachhandel ein breites Sortiment auch an biologischen Lösungen, welche die lästige Laus oder die um sich greifende Pilzkrankheit bekämpfen und dabei die Nützlinge schonen.