Die Anlage eines Gartenteichs oder Feuchtbiotops und deren richtige Bepflanzung setzen einige Fachkenntnisse voraus. Es ist ratsam, vorgängig Fach-literatur zu konsultieren und / oder sich durch Fachleute beraten zu lassen.
Soll der Teich zu einem Schmuckstück des Gartens werden, so müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein.
- Standort
Der Teich sollte täglich während 6 bis 8 Stunden besonnt sein. Ein schattiger Standort ist ungünstig.
- Teichgrösse
Die Fläche weist im Minimum 7 bis 10 m2 auf. Je grösser ein Teich ist, desto einfacher kommt er in ein biologisches Gleichgewicht.
- Teichtiefe
60 bis 80 cm ist erforderlich. Es gilt, je tiefer, desto besser. Eine genügende Wassertiefe verhindert eine zu starke Erwärmung des Wassers. Der Teich kann so nicht durchfrieren und Verlandungsprozesse werden verlangsamt.
- Uferböschung
Die Uferböschungen sollten wenigstens teilweise flach sein. Ein Neigungsverhältnis von 1:2 oder flacher ist ideal. So kann die
Uferzone optimal gestaltet werden. In dieser findet die intensivste biologische Aktivität statt, d.h. dort herrscht die grösste Artenvielfalt, sowohl bei den Pflanzen als auch bei den Tieren.
Im und um den Teich gibt es fünf Lebensbereiche oder Zonen. Mit ihren spezifischen Eigenschaften sind sie der Standort von unterschiedlichsten Pflanzen.
- Die Gartenzone um den Teich mit einem normalen, feuchten bis frischen Gartenboden ohne Verbindung zum Wasser. Hier gedeihen Sträucher und Stauden aus der grossen Palette der Laubgehölze und Nadelgehölze, der Blütenstauden, Farne und Ziergräser.
- ADie Feuchtzone mit einem ständig feuchten Boden. Die Pflanzen schätzen die Nähe des Wassers, ohne im Wasser zu stehen (bei Stauden Lebensbereich Wasserrand, WR).
- Die anschliessende Sumpfzone reicht von 10 cm über der Wasserlinie bis 10 cm unter der Wasserlinie (Lebensbereich Wasserrand, WR4). Hier sind die eigentlichen Sumpfpflanzen zuhause.
- Die Pflanzen der Flachwasserzone stehen dauernd im Wasser. Der Wasserstand liegt zwischen 10 und 40 cm (Lebensbereich Wasser, W5).
- In der Seerosenzone gedeihen nicht nur die Seerosen, sondern auch andere Schwimmblattpflanzen, Unterwasserpflanzen oder Schwimmpflanzen (Lebensbereich Wasser, W6 bis W8).
Ein Sortiment empfohlener Wasserpflanzen ist im Buch «Pflanzen für unsere Gärten» von JardinSuisse vorgestellt.
Beim Bepflanzen des Teiches ist Folgendes zu beachten:
- Mindestens 1/3 sollte freie Wasserfläche sein. Dies muss bei der Pflanzenauswahl unbedingt bedacht werden, damit das Verhältnis auch langfristig konstant bleibt.
- Ideal ist eine möglichst vielfältige Bepflanzung. In jedem Teich entwickeln sich die Pflanzen anders und je nach Situation kann sich die eine oder die andere Art besser durchsetzen.
- Mindestens ein Viertel der Pflanzen sollten Unterwasserpflanzen sein. Sie tragen wesentlich zur Klärung des Teichwassers bei.
- Pro m² sind 2 bis 3 Pflanzen zu setzen. Der Teich sollte nicht zu sparsam bepflanzt werden. Die Pflanzen helfen von Anfang an mit, das biologische Gleichgewicht herzustellen. Wird zu knapp angepflanzt verzögert sich dieses.
- Entscheidend ist die richtige Pflanzenwahl. Bei kleinen Teichen müssen ganz andere Pflanzen gewählt werden als bei grossen. Auf keinen Fall dürfen bei kleinen Teichen wuchernde Pflanzen eingesetzt werden. Lassen Sie sich von Ihrem Gärtner beraten.